Von Martina Schimmel-Schloo, Herausgeberin CRM-Expert-Site |
CRM ist eine Gesch�ftsstrategie, die die Prozesse in Richtung Kunde optimiert und integriert und den Kunden individuell bedienen und beraten m�chte. Bislang stand vor allem die interne Prozessoptimierung im Rahmen von CRM im Vordergrund. Doch die Vorreiter denken um und stellen zunehmend den Wertzuwachs f�r den Kunden in den Fokus ihrer CRM-Philosophie. Externe Umfeldfaktoren haben Mitte der 90er Jahre die Einf�hrung
von Customer Relationship Management notwendig gemacht. Treibende Faktoren
war damals haupts�chlich das ver�nderte Kommunikationsverhalten
der Kunden. Egal ob Privatkunde oder Eink�ufer in Unternehmen -
sie benutzen immer �fter verschiedene Kommunikationsmedien. Fr�her
ging alles per Post, danach vieles per Telefon. Heute wird gefaxt, telefoniert
und gemailt. Ab und zu kommt noch ein normaler Brief rein und der Au�endienstler
schaut auch noch vorbei. Wenn Unternehmen dabei noch einen �berblick
dar�ber haben wollen, was einzelne Kunden �ber die Produkte
wissen, welche W�nsche sie haben und wann sie reklamiert haben,
brauchen sie eine Datenbank. - Integration der Abtteilungen: Alle Bereiche, die im Unternehmen Kundenkontakt haben, m�ssen integriert werden. In der Regel sind das Service, Marketing und Vertrieb. Doch auch die Verwaltungsabteilungen wie Innendienst oder Buchhaltung sollten nicht au�en vor gelassen werden. Dabei m�ssen s�mtliche Kontaktpunkte zum Kunden betrachtet werden, also alle M�glichkeiten, die der Kunde hat, eine Frage, einen Auftrag oder einen Wunsch an das Unternehmen zu �bermitteln. Ziel ist der sogenannte 360-Grad-Blick auf den Kunden, also in einer Kundenakte alle seine Aktivit�ten und Kontakte mit dem Kunden beisammen zu haben. - Integration der Kommunikationskan�le: Au�erdem
m�ssen s�mtliche Kommunikationskan�le zum Kunden zusammengef�hrt
werden. In den meisten F�llen sind das Telefon, Fax und E-Mail,
doch in manchen Unternehmen, beispielsweise bei Banken, schicken die
Kunden auch SMS-Nachrichten oder Chatten auf der Website des Unternehmens.
Hier muss f�r jeden Kontaktpunkt (neudeutsch �Customer Touchpoint�)
der Informationsbedarf des Kunden ermittelt und entsprechend beantwortet
werden. Eine aktuelle Studie der Mummert Consulting best�tigt die bislang meist interne Sicht von CRM. �Acht von zehn CRM-Betreibern verwenden ihre Systeme nicht, um die Beziehung zum Kunden zu st�rken, sondern ausschlie�lich um Kosten zu senken. F�r den Vertrieb werden die Daten aus dem Kundenmanagement viel zu selten eingesetzt. Der Kunde neu entdeckt Auch der CRM-Expertenrat konstatierte in seinem Jahresgutachten f�r das Jahr 2004, dass der Kunde in den bisherigen CRM-Strategien der Unternehmen viel zu kurz kommt. Mittlerweile zeichnet sich jedoch � zumindest bei den CRM-Vorreitern � eine neue Ausrichtung ab. Sozusagen �Back-to-the-roots� soll CRM nun dem Kunden einen direkten Nutzen bringen und damit die Umsatzchancen des Unternehmens erh�hen. CRM wird damit zur strategischen Waffe im Wettbewerb. Denn Unternehmen k�nnen sich kaum noch �ber ihre Kernleistungen an sich im Markt positionieren. Stattdessen bauen sie auf individuelle Angebote, die den Kunden ans Unternehmen binden. Ein ganz einfaches Beispiel: Wenn ein Anbieter von Anz�gen bereits meine modischen Vorlieben, meine Gr��e, meine Farbw�nsche und auch meine preislichen Vorstellungen kennt, kann er mir passende Angebote machen. F�r mich als Kunde ist es sehr bequem, bei diesem Unternehmen einzukaufen, also bleibe ich dort - auch wenn es beim Wettbewerber mal ein g�nstigeres Angebot gibt. In komplexen Verkaufsprozessen wie in der Investitionsg�terindustrie spricht man von Wertsch�pfungspartnerschaften und gemeinsamen Entwicklungsprojekten. In allen F�llen steht das Ziel im Mittelpunkt, durch individuelle Leistungen und Angebote den Kunden besser ans Unternehmen zu binden. Der CRM-Expertenrat wird deshalb in seinem n�chsten Gutachten untersuchen, was die Unternehmen, die ihren Markterfolg mit Hilfe von CRM anvisieren, wirklich f�r ihre Kunden tun. Damit soll den Unternehmen allerdings nicht nahe gelegt werden, ihre Kunden bedingungslos zu verw�hnen. �Es f�hrt in den Ruin, Sklave von Kunden zu sein, die nicht oder nicht viel kaufen. Kunden sollen n�mlich kaufen. Und zwar verl�ssliche und m�glichst hochwertige G�ter und Dienstleistungen. Wir brauchen wieder mehr kaufende Kunden, f�r die Geiz eben nicht geil ist�, so Prof. Peter Winkelmann, Mitglied des Expertenrat. |
W�rzburg, im Oktober 2004 |